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In den letzten Monaten wurde in Österreich die Sozialpartnerschaft wiederholt als Zwangssystem bezeichnet; ihre Finanzierung erfolgt durch den Staat. Auch das entspricht einem neoliberalen Denken. Denn der Markt wird hier in Kontrast zu dem Staat gestellt. Die beliebte Scheinfrage lautet: Wollen Sie mehr Markt oder mehr Staat? Dabei wird im neoliberalen Glauben der Staat als Zwang gedacht; wer hingegen auf dem Markt agiert, macht dies immer freiwillig. Der Markt sei ein Hort der Freiheit. Gewerkschaften sind aber keine freiwilligen Zusammenschlüsse, sondern Organisationen, die gegen den Markt gerichtet sind.
 
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Konstantin Wecker zu 10 Jahre Beginn Irak-Krieg

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Liebe Freunde,
Die Süddeutsche Zeitung schreibt:
"Zehn Jahre Irak-Krieg. Der verdrängte Krieg.
Der Republikaner George W. Bush gab vor zehn Jahren den Befehl zum Angriff auf Bagdad. Die Begründung fußte auf einer Lüge. Irak versank in Chaos, mehr als hunderttausend irakische Zivilisten starben. Bushs neokonservative Vordenker sind abgetaucht. Heute will seine Partei am liebsten gar nicht mehr vom Krieg reden."
Das sind gute Erkenntnisse, wenn auch nicht unbedingt neu. Aber sollte die Süddeutsche nicht auch davon schreiben, wie deutsche Journalisten vor dem Krieg den Einmarsch befürwortet haben? Ich weiß ein Lied davon zu singen, denn ich bin mit einer Delegation der „Kultur des Friedens“ vor zehn Jahren in den Irak geflogen, um auf genau diese Lügengeschichten hinzuweisen und wurde im harmlosesten Fall als naiv verspottet und wochenlang quer durch die Medienlandschaft niedergemacht.
Keiner dieser „Fachleute“, die mich damals angegriffen und beleidigt haben, hat sich jemals dafür entschuldigt. Am liebsten redet keiner mehr davon, wie die Partei des George W. Bush.
Man hat uns verspottet, weil wir Konzerte gegeben haben zusammen mit irakischen Musikern, weil ich gesungen habe in einem Kaffeehaus in Bagdad, weil ich mit den Menschen dort zusammenkommen wollte. Man hat mir Nähe zum Regime Saddam Husseins unterstellt, obwohl ich keinem einzigen Politiker dieses Diktators die Hand gereicht habe, wie noch einige Wochen zuvor es viele deutsche Geschäftsleute ohne sich zu schämen getan haben. Allerdings unter Ausschluss der Öffentlichkeit.
Der Flughafen war eben für die Presse gesperrt. Als wir dort ankamen haben uns die Fotografen sofort vor einem Poster des waffenstrotzenden Hussein „abgeschossen“ ohne zu erwähnen, dass man damals diesen Plakaten unmöglich ausweichen konnte. Sie waren an jeder Straßenecke und vor allem der Flughafen war voll davon. Als mein unglaublich mutiger Toningenieur Christoph eine überlebensgroße Pappfigur Husseins von der Bühne trug mit den Worten: „Mein Künstler singt nicht, wenn da so eine Pappnase mit Maschinengewehr auf der Bühne steht“ hatten wir einfach Glück, dass das nicht gemeldet wurde. Sonst wären wir wohl alle in den Knast gewandert.
In Bagdad sagte mir ein alter irakischer Dichter: “Wenn die USA diesen Krieg wirklich beginnen, wird bei uns das Tor zur Hölle aufgemacht!“
Genau das ist passiert.
Gut, dass das Thema nun in den Medien aufgegriffen wird.
Gut, dass die Bushleute und ihre Partei kritisiert werden
Aber bitte, meine lieben Kollegen der schreibenden Zunft - etwas Selbstkritik würde auch nicht schaden.

ohne Worte...

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